46 Ausbruchsdatenblatt
Unter einem Ausbruch versteht man das Auftreten von mindestens zwei Krankheitsfällen oder Infektionen mit einem bestimmten Erreger, bei denen ein epidemiologischer Zusammenhang wahrscheinlich ist.
Die Erfassung der Daten eines Ausbruchs erfordert sowohl die Erfassung der Fälle eines Ausbruchs mit allen Merkmalen der Fälle (fallbezogene Daten), als auch die Erfassung weiterer Merkmale, die nur als summarische Information für den Ausbruch insgesamt erhoben werden (ausbruchsbezogene Daten).
46.1 Aufbau des Ausbruchs-Datenblattes
Das Datenblatt zur Ausbruchserfassung gliedert sich in folgende Abschnitte (Fenster):
Ausbruchsübersicht
RSS News-Feed
Annotationen
Protokoll
Zuordnung
Direkt enthaltene Fälle
Direkt enthaltene Ausbrüche
Informationen zum Ausbruch
Zusätzliche Eigenschaften
Die
Ausbruchsübersicht gibt einen Überblick über die Anzahl der direkt oder indirekt
(d.h. über Unterausbrüche) enthaltenen Fälle sowie ggf. über die Verbindung zu einem übergeordneten Ausbruch.

Info: Ausbrüche und die darin enthaltenen Fälle werden standardmäßig übermittelt. Dies ist im Register Allgemein, Gruppe Transport der Multifunktionsleiste durch die aktivierte Schaltfläche
Erzwingen kenntlich gemacht. Bei Bedarf kann der Transport eines Ausbruchs und seiner Fälle durch Abwahl der Schaltfläche deaktiviert werden.
46.2 Aktenzeichen und Namen
Jeder neu angelegte Ausbruchs-Datensatz erfordert im Abschnitt
Zuordnung des Ausbruchs-Datenblattes die Angabe eines Aktenzeichens (AZ), das entweder manuell vergeben oder vom System generiert werden kann. Das Standard-Format für automatisch generierte Aktenzeichen lautet:
[Type][Year]-[AutoIncrementPerYearAndType]
z.B. Outbreak2015-0005
Durch den Zähler [AutoIncrementPerYearAndType] werden Ausbrüche jährlich fortlaufend nummeriert. Es kann an Stelle Datensatztyps [Type] auch die Ausbruchskategorie, also:
[OutbreakCategory]-Ausbruch-[Year]-[AutoIncrementPerYearAndType]
z.B. SAL-Ausbruch-2015-0005
verwendet werden. Dabei muss das Aktenzeichen jedoch nach Einfügen der Fälle generiert/aktualisiert werden, da erst dann die Ausbruchskategorie feststeht.
Das Aktenzeichen kann nachträglich weiterbearbeitet, oder durch ein neues,
automatisch generiertes Aktenzeichen ersetzt werden -survnet-optionen.
⇨Verwenden Sie bei manueller Vergabe des Aktenzeichen bitte keine datenschutzrelevanten Informationen (z.B. Namen von Patienten, Einrichtungen oder Straßen).
Zusätzlich zum Aktenzeichen des Datensatzes stehen für einen Ausbruch noch drei weitere Möglichkeiten der Benennung zur Verfügung:
Name im Gesundheitsamt
Name in der Landesstelle
Name im RKI
Der Name im Gesundheitsamt erscheint in der
Ausbruchsübersicht und als Beschriftung auf dem Reiter für den geöffneten Datensatz. Wurde kein Name vergeben, wird an beiden Stellen stattdessen das Aktenzeichen verwendet.
Im Falle von Ausbruchsgeschehen, die über Zuständigkeitsbereich eines GA bzw. einer LS hinausgehen, kann die Landesstelle oder das RKI einen eigenen Namen vorgeben. Der Name in der Landesstelle und der Name im RKI dienen damit dem schnelleren Auffinden und Zusammenführen von Ausbrüchen auf der Ebene der Landesstellen und im RKI. Beide Namen ersetzen das bisherige Feld „gemeinsame Markierung” in der Vorversion von SurvNet@RKI, das früher zu Unklarheiten führte, da es eine Namensgebung sowohl in der Landesstelle als auch im RKI geben kann.
⇨Da neben dem Aktenzeichen auch der Name eines Ausbruchs übermittelt wird, dürfen auch bei der Namensvergabe für den Ausbruch keine datenschutzrelevanten Informationen verwendet werden.
46.3 Kategorie
Die Kategorie eines Ausbruchs wird automatisiert aus der Übermittlungskategorie der darin enthaltenen Fälle ermittelt und in der
Ausbruchsübersicht angezeigt. Meist stimmen also die Fall-Übermittlungskategorie und die Ausbruchs-Kategorie überein (z.B. enthält ein Salmonella-Ausbruch nur Salmonella-Fälle; ein „EHEC/HUS”-Ausbruch” kann sowohl EHEC-Fälle, als auch HUS-Fälle enthalten).
Treten in einem Ausbruchs-Geschehen Fälle unterschiedlicher Übermittlungskategorien auf, so sollten diese in jeweils eigenen Ausbrüchen erfasst werden. Durch Anlegen eines übergeordneten Ausbruchs können die Fälle verschiedener Übermittlungskategorien anschließend indirekt zusammengefasst werden. Die untergeordneten Ausbrüche stehen damit für separate Auswertungen zur Verfügung.
Da ‚gemischte’ Ausbrüche mit direkt enthaltenen Fällen verschiedener Übermittlungskategorie zu vermeiden sind, folgt auch, dass ein Fall, dessen Übermittlungskategorie sich erst nach der Zuordnung zu einem Ausbruch (z.B. durch Labornachweis) ändert, aus dem Ausbruch entfernt werden sollte, es sei denn die vorliegende epidemiologische Evidenz spricht für eine gemeinsame Übertragung verschiedener Erreger (z.B. durch fäkal kontaminiertes Trinkwasser).
Werden Fälle verschiedener Übermittlungskategorien dennoch direkt oder durch Anlegen eines übergeordneten Ausbruchs zu einem Ausbruch zusammengefasst, so erhält dieser die Kategorie Allgemeiner Ausbruch. Werden Fälle verschiedener Gastoenteritis-Erreger zusammengefasst, so erhält dieser Ausbruch die Kategorie ‚Gastroenteritis-Ausbruch’.
Ändert sich durch einen Labornachweis nach Anlegen des Ausbruchs die Ausbruchskategorie, kann die Neuberechnung derselben über die Schaltfläche Ausbruchskategorie neu berechnen in der Ausbruchsübersicht manuell angestoßen werden
⇨Ein Fall kann immer nur einem Ausbruch direkt zugeordnet sein. Die Aufnahme eines Falles in mehrere Ausbrüche ist nicht möglich.
Meldedaten- und Erkrankungszeitraum
Die Dauer eines Ausbruchs-Geschehens definiert sich über den zuerst und den zuletzt aufgetretenen, darin enthaltenen Fall. An Hand der vorhandenen Angaben zum Melde- und Erkrankungsdatum aller in einem Ausbruch vorhandenen Fälle werden
der Meldedatenzeitraum (erste Fallmeldung - letzte Fallmeldung im Ausbruch) und
der Erkrankungszeitraum (frühester - spätester Erkrankungsbeginn der zugeordneten Fälle)
für den Ausbruch ermittelt und in der
Ausbruchsübersicht dargestellt.
Neben dem Meldezeitraum und dem Erkrankungszeitraum wird von SurvNet@RKI der Bezugstag des Ausbruchs automatisch berechnet und für Auswertungszwecke bereitgehalten. Der Beginn (Bezugstag) eines Ausbruchs wird über den am frühesten aufgetretenen Fall festgelegt. Dabei werden nur Fälle betrachtet, die der Referenzdefinition gemäß Falldefinitionen genügen. Liegt kein Fall vor, der die Referenzdefinition erfüllt, so werden alle Fälle eines Ausbruchs betrachtet. Der Bezugstag eines Falles (Datum des Auftretens des Falles) ist gegeben durch eines der folgenden, in dieser Reihenfolge zu verwendenden, Merkmale:
das Erkrankungsdatum des Falles (nur bei einer taggenauen Angabe)
das früheste Diagnosedatum des Falles
das Meldedatum des Falles (dieses liegt bei jedem Fall vor)
Der Beginn des Ausbruchs bestimmt die Zuordnung des Ausbruchs zu einem bestimmten Jahr. Infolge dieser Festlegungen kann es vorkommen, dass ein Ausbruch einem Jahr zugerechnet wird, in dem nur ein Bruchteil (die ersten) seiner Fälle erkrankt sind, während die Mehrzahl der darin enthaltenen Fälle für das Folgejahr registriert wurden.
⇨Nach Bearbeitung, Hinzufügen, oder Entfernen von Fällen kann sich der Bezugstag des Ausbruchs ändern.
46.4 Anzahl der Fälle
In der
Ausbruchsübersicht wird die Gesamtzahl der im Ausbruch enthaltenen Fälle angezeigt. Die Zahl der darunter als hospitalisiert bzw. verstorben übermittelten Fälle wird separat ausgewiesen. Zusätzlich wird angegeben, wie viele der Fälle als klinisch, labordiagnostisch und/oder epidemiologisch bestätigte Fälle gelten. Dabei wird nicht unterschieden, ob die Bestätigung unter Berücksichtigung der jeweiligen Falldefinitionen berechnet oder ob sie manuell vergeben wurde.
Werden nach Öffnen des Ausbruchs-Datenblattes Veränderungen an enthaltenen Fällen oder Ausbrüchen vorgenommen, werden diese nicht automatisch in der
Ausbruchsübersicht berücksichtigt. Um die Anzeige zu aktualisieren, betätigen Sie die Schaltfläche
Aktualisieren (Abb.3.6.1, Pfeil) oder speichern Sie den Ausbruch.
Info: Jeder Fall, der in einen Ausbruch aufgenommen wird, erfährt durch die Verknüpfung zwischen Fall und Ausbruch seine (berechnete) epidemiologische Bestätigung. Ausnahmen bilden hier Erkrankungen, für die laut Falldefinition eine epidemiologische Bestätigung entfällt2F[^3]. Der Name/das Aktenzeichen des Ausbruchs wird automatisch in die epidemiologischen Informationen im Fall-Datenblatt übernommen.
46.5 Übergeordneter Ausbruch
Bei komplexeren Ausbruchsgeschehen, bei denen zunächst kleinere Ausbrüche erkannt und angelegt wurden, kann es erforderlich werden, mehrere Ausbrüche in einem übergeordneten Ausbruch zusammenzufassen. In einen Ausbruch, der in einem übergeordneten Ausbruch enthalten ist, wird der Name des übergeordneten Ausbruchs oder, sofern dieser nicht vergeben wurde, dessen Aktenzeichen am Ende der
Ausbruchsübersicht angezeigt. In der
Ausbruchsübersicht des übergeordneten Ausbruchs werden alle direkt und indirekt (über zugefügte Ausbrüche) enthaltenen Fälle gezählt.
46.6 Direkt enthaltene Fälle
In diesem Abschnitt des Ausbruchs-Datenblattes werden Details zu den im Ausbruch direkt enthaltenen Fällen in Form einer Liste dargestellt. Hier können Fälle zugefügt, bearbeitet und entfernt werden (siehe nachfolgende Beschreibung). Fälle, die die Referenzdefinition erfüllen, werden in der Liste durch ein grün hinterlegtes Auswahlfeld hervorgehoben.
Info: Diese Liste ermöglicht, durch eine geschickte Abfolge von Anlegen/Kopieren und anschließendem Bearbeiten von Fällen, eine effiziente Massenbearbeitung größerer Ausbruchsgeschehen mit den zugehörigen Fällen. Sie ersetzt die zwischenzeitig für einzelne Übermittlungskategorien praktizierte aggregierte Meldung.
TIPP: Die Liste kann über die Schaltfläche
in der rechten oberen Ecke des Abschnittes auf die volle Fensterbreite vergrößert werden. Die Auswahl der angezeigten Spalten lässt sich über das Kontextmenü einstellen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste.
46.7 Direkt enthaltene Ausbrüche
Sofern mehrere Ausbrüche zu einem übergeordneten Ausbruch zusammengefasst sind, werden in diesem Abschnitt die Unterausbrüche in Form einer Liste dargestellt. Von hier aus lassen sich Unterausbrüche aufnehmen, entfernen, öffnen und ggf. auch hinsichtlich Aktenzeichen und Namen bearbeiten.
46.8 Ausbruchshierarchie
An Stelle der tabellarischen Übersicht kann das Ausbruchsgefüge mit allen enthaltenen Fällen und Ausbrüchen auch hierarchisch dargestellt werden. Näheres dazu -ausbrueche.
Übermittlung gemäß § 11 Abs. 2 IfSG
Handelt es sich bei dem Ausbruch um ein gehäuftes Auftreten nosokomialer Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist, oder vermutet wird, ist im Feld Übermittlung gemäß §11.2 (nosokomialer Ausbruch i.Z.m. §6.3) im Abschnitt
Informationen zum Ausbruch ein Häkchen zu setzen. Im Anschluss daran kann angegeben werden, mit welcher Gewissheit in Bezug auf Infektionsweg, ¬quelle, ¬vehikel oder medizinische Prozedur ein nosokomialer Zusammenhang der Infektionen belegt ist.
46.9 Regionale Eingrenzung
Das Feld Ausbruch ist überregional sollte markiert werden, wenn dem GA bekannt ist, dass in Zusammenhang stehende Fälle auch in anderen GÄ aufgetreten sind. Weitere Erläuterungen sollten dann im Kommentar vermerkt werden. Die Information erleichtert den übergeordneten Stellen das Erkennen, Zusammenfassen und Beurteilen größerer Ausbruchsgeschehen.
46.10 Infektionsumfeld
Als Infektionsumfeld des Ausbruchs wird der Ort bezeichnet, an dem sich die Mehrzahl der Fälle die Infektion zugezogen haben.
Von Bedeutung ist hier primär nicht der geografische Ort bzw. eine Adresse, sondern, ob sich die Fälle in der Mehrzahl in einer Einrichtung oder Institution, wie z.B. einem Restaurant/einer Kantine, in einem Kindergarten, oder bei einem Zoobesuch infiziert haben.
Info: Für die Auswahl des Infektionsumfeldes ist eine strukturierte Auswahlliste hinterlegt. Allgemeine Angaben (wie z.B. „Wohnstätten”) hinter denen sich differenziertere Begriffe (Bsp. „Altersheim”) verbergen, lassen sich durch Klick auf ein davor liegendes offenes Dreieck weiter differenzieren.
46.11 Typ des Ausbruchs
Alle Ausbrüche werden nach dem typischen Infektionsweg einer der folgenden Ausbruchstypen zugeordnet:
lebensmittelbedingte Ausbrüche,
durch Mensch-zu-Mensch-Übertragung bedingte Ausbrüche oder
Tier- bzw. Umwelt-assoziierte Ausbrüche.
46.12 Übertragungsweg
Für durch Mensch-zu-Mensch-Übertragung verursachte Ausbrüche kann zwischen verschiedenen direkten und indirekten Übertragungswegen (z.B. respiratorisch oder parenteral) unterschieden werden.
Bei Tier- bzw. Umwelt-assoziierten Ausbrüchen kann das verursachende Tier/Vehikel angegeben werden.
Für lebensmittelbedingte Ausbrüche sollte das (vermutlich) verursachende Lebensmittel erfasst werden.
⇨ Angaben zum Übertragungsweg bieten wesentliche Informationen zur Erkennung von Gemeinsamkeiten in Ausbrüchen, die über den Zuständigkeitsbereich eines einzelnen Gesundheitsamtes hinausgehen. Spezifizierungen zum Übertragungsweg sollten daher auch möglichst so genau wie bekannt angegeben werden. Die Daten zu lebensmittelbedingten Ausbrüchen werden gemäß der EU-Richtlinie 2003/99/EG („Zoonosen-Richtlinie”) einmal jährlich vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Zusammenarbeit mit dem RKI an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) übermittelt.
Info: Für die nähere Spezifizierung des Übertragungsweges von Mensch-zu-Mensch bzw. für die Angabe des Tieres ist jeweils eine strukturierte Auswahlliste hinterlegt. Allgemeine Angaben (wie z.B. „Wildtiere”) hinter denen sich differenziertere Begriffe (Bsp. „Fledermaus”) verbergen, lassen sich durch Klick auf ein davor liegendes offenes Dreieck weiter differenzieren.
Zur Beschreibung des verdächtigten Lebensmittels stehen ein Freitextfeld und eine Auswahlliste mit Lebensmittelkategorien zur Verfügung. Bitte verwenden Sie das Freitextfeld, um das verdächtigte Lebensmittel genauer zu benennen. Anschließend soll das verdächtigte Lebensmittel anhand der nachfolgenden Liste kategorisiert werden. Beispielsweise könnte für Mettbrötchen die Kategorie „Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnisse" ausgewählt werden, wenn das verwendete Schweinehackfleisch als Lebensmittelvehikel im Verdacht steht (siehe -ausbrueche). Wenn eine bestimmte Mahlzeit oder ein Buffet im Verdacht steht, ein einzelnes Lebensmittel aber nicht eingegrenzt werden kann, wählen Sie stattdessen „gemischte Lebensmittel” oder „Buffetmahlzeiten”.
46.13 Evidenz
Es gibt qualitativ verschiedene Arten von Anhaltspunkten und Indizien, die sog. Evidenz, die auf die Ursache eines Ausbruchs hinweisen. Zur Bewertung der Ausbruchsangaben soll daher zusätzlich die zu Grunde liegende Evidenz erfasst werden. Vereinfachend ausgedrückt soll mit der Evidenz angegeben werden, aufgrund welcher Sachverhalte man in der abschließenden Bewertung des Infektionsgeschehens zu dem Schluss gelangt ist, wie der Ausbruch verursacht wurde. Unabhängig von der Art der Evidenz werden alle Ausbrüche von den Gesundheitsämtern erfasst und übermittelt.
Es wird zwischen epidemiologischer Evidenz und labordiagnostischer Evidenz unterschieden. Die epidemiologische Evidenz unterscheidet zwischen:
Studie (Analytische epidemiologische Studie)
Explorative Befragung der Fälle
Deskriptive Auswertung der ermittelten Daten (Interpretation der vorhandenen Daten der Fälle)
Vermutung
Diese Arten der epidemiologischen Evidenz sind nach (durchschnittlich) absteigendem Grad der Gewissheit („Stärke der Evidenz”) aufgeführt. Jede der 4 Abstufungen lässt sich allein oder in Kombination auswählen und durch weitere Angaben näher spezifizieren. Für die Bewertung der epidemiologischen Evidenz eines Ausbruchs ist die jeweils höchstrangige Evidenzstufe (s.o.) maßgeblich. Bitte beschreiben Sie diese detailliert. Die Eingabe nachrangiger Evidenzstufen ist optional, kann aber für die Bewertung der epidemiologischen Evidenz informativ sein.
Auch die labordiagnostische Evidenz wird für lebensmittelbedingte Ausbrüche und Tier/ Umwelt-assoziierte Ausbrüche in Stufen (durchschnittlich) abnehmender Stärke der Evidenz abgefragt. Für durch Mensch-zu-Mensch-Übertragung verursachte Ausbrüche sind die angebotenen labordiagnostischen Evidenzen gleichrangig.
⇨Die Angaben zur epidemiologischen und labordiagnostischen Evidenz für den Ausbruch ersetzen auf keinen Fall die Angaben für den Einzelfall, bestehend aus dem klinischen Bild, dem Labornachweis und dem epidemiologischen Zusammenhang.
Ob für den Einzelfall die jeweilige Falldefinition erfüllt ist (z.B. als klinisch-labordiagnostisch bestätigter Fall) oder nicht, bestimmen alleine die vorliegenden fallspezifischen Daten.
46.14 Einrichtung
Am Ende des Abschnitts
Informationen zum Ausbruch kann ggf. die Adresse der Einrichtung, in der das Ausbruchsgeschehen stattgefunden hat, hinterlegt werden. Da die Adresse nicht übermittelt wird, sollte darauf geachtet werden, dass im Feld Infektionsumfeld (s.o.) eine zutreffende Beschreibung der Art der Einrichtung gewählt wurde.
46.15 Maßnahmen
Maßnahmen zur Kontrolle und Eindämmung des Ausbruchsgeschehens können in der gleichnamigen Feldgruppe mit Datum des Beginns erster Maßnahmen und der Art der Maßnahmen dokumentiert und übermittelt werden.
46.16 Zusätzliche Eigenschaften
SurvNet@RKI bietet die Möglichkeit zur strukturierten Eingabe besonderer, wiederkehrender Sachverhalte, zu deren Beschreibung die im Ausbruchs-Datenblatt vorhandenen Felder nicht ausreichen, neue Felder bzw. Feldgruppen hinzuzufügen. Nähere Erläuterungen zur Verwendung Zusätzlicher Eigenschaften finden sich -eigenschaften.
⇨Zusätzliche Eigenschaften sind nicht dazu gedacht, Besonderheiten eines einzelnen Ausbruchs abzubilden. Verwenden Sie für derartige Mitteilungen das Kommentarfeld.
Die folgenden Abschnitte beschreiben die Vorgehensweise zur Erfassung und Bearbeitung von Ausbrüchen. Alternative Pfade sind – soweit relevant – dargestellt.
46.17 Zufügen von Annotationen
Zum besseren Verständnis eines Ausbruchs und zum Austausch von Informationen bei der Bearbeitung durch mehrere Mitarbeiter im Gesundheitsamt kann es hilfreich sein, im Abschnitt Annotationen des Ausbruchs-Datenblattes Erläuterungen in Form von
Notizen,
Kommentaren,
Aufgaben und
Dokument-Anhängen beizufügen (Näheres unter -annotationen).
Mit Ausnahme von Notizen, die ausschließlich zum internen Informationsaustausch gedacht sind, können alle anderen Annotationen transportiert werden, um beispielsweise durchgeführte Maßnahmen zu erläutern oder Bemerkungen über den Verlauf weiterer Recherchen festzuhalten.
⇨ Bitte beachten Sie, dass Annotationen, die übermittelt werden sollen als öffentlich markiert und so verfasst werden, dass sie keine datenschutzrelevanten Informationen enthalten.
Annotationen, die in einer Einrichtung (GA, LS oder RKI) angelegt wurden, können von allen Benutzern der Einrichtung bearbeitet werden. Das Anfügen von Annotationen zu einem Ausbruch ist nicht auf den Eigentümer beschränkt, sondern kann auch durch übergeordnete Stellen erfolgen.
46.18 Protokoll
Das Protokoll ist zum internen Gebrauch gedacht und kann, im Gegensatz zu Kommentaren, Aufgaben und Dokument-Anhängen, nicht übermittelt werden. Während sich Notizen und andere Annotationen bearbeiten und löschen lassen, sobald sie ihren Zweck erfüllt haben, sind Einträge im Protokoll im Nachhinein nicht veränderbar. Zu jedem Eintrag werden Datum, Uhrzeit und Bearbeiter automatisch festgehalten.
Um einen Protokoll-Eintrag vorzunehmen
Schreiben Sie in das Freitextfeld am unteren Rand des Protokoll-Abschnitts und
Betätigen Sie anschließend die Schaltfläche Eintrag hinzufügen.
TIPP: Nach Klick auf die Schaltfläche
} Vergrößern öffnet das Protokoll in einem eigenen Fenster. Durch Doppelklick auf die Überschrift (Protokoll des Datensatzes AZ) des Fensters lässt sich das Protokoll auf Vollbild-Ansicht vergrößern.
in der rechten oberen Ecke des Abschnittes auf die volle Fensterbreite vergrößert werden. Die Auswahl der angezeigten Spalten lässt sich über das Kontextmenü einstellen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste.
} Vergrößern öffnet das Protokoll in einem eigenen Fenster. Durch Doppelklick auf die Überschrift (Protokoll des Datensatzes AZ) des Fensters lässt sich das Protokoll auf Vollbild-Ansicht vergrößern.