72  Transportdatei

72.1 Transportdatei

Als Transportformat wird XML verwendet (siehe Abb.5.3.2), eine Auszeichnungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter Daten in Form von Text. Andere Dokumente werden als separate Dateien mittransportiert. Alle für einen Empfänger bestimmten Dateien eines Transportes werden gemeinsam gepackt (gezippt).

Der Inhalt einer Transportdatei (*.xml) besteht aus einem Kopfbereich, in dem allgemeine Angaben zum Transport gemacht werden und einem nachfolgenden Detailbereich, in dem die transportierten Elemente (Datensätze) beschrieben werden (Kapitel 72.1).

Info: Für den Transport werden entsprechend der verschiedenen Falldefinitionsversionen -datenerfassung auch verschiedene XML-Schema-Versionen genutzt. Das führt dazu, dass bei einem Transport mehrere Dateien mit unterschiedlichen XML-Schemata erzeugt werden können.

72.1.1 Benennung von Transportdateien

Der systematische Name einer Transportdatei ist wie folgt aufgebaut:

Muster: RKI_<Kennung Absender>_<Kennung Empfänger>_nnnnnnnn.xml

(nnnnnnnn ist die 8-stellige Liefernummer)

Beispiel: RKI_1._1.14._12345678.xml

Der systematische Name einer Dokument-Datei ist wie folgt aufgebaut:

Muster: RKI_<Kennung Herkunft>_nnnnnnnn_mmm.typ

(nnnnnnnn eine 8-stellige Nummerierung des Dokumentes)

(mmm ist eine 3-stellige Versionsnummer)

(typ ist die 3-stellige Typbezeichnung des Dokuments „doc”, „xls”, etc.)

Beispiel: RKI_1.11.0.01._12345678_123.doc

72.1.2 Transportformat

Zur Organisation des Transportes enthält der Kopf der Transportdatei Information darüber, wer der Absender (CodeSiteSender) und wer der Empfänger (CodeSiteReceiver) ist (siehe Abb.5.3.2). Zusätzlich wird eine Liefernummer (TransportNumber) und ein Erstellungsdatum für den Transport vermerkt. Die Liefernummern werden für jede Kombination von Absender und Empfänger lückenlos aufsteigend bei 1 beginnend nummeriert. Mittels dieser Nummerierung wird die richtige Reihenfolge des Imports gesichert und es können fehlende Transportdateien festgestellt werden.

Die transportierten Datensätze werden im folgenden Format (Beispiel) festgehalten:

<SAL GUID=“…” ReportingDate=“…” …>

<Field Name=“…” Value=“…”/>

/SAL>

Die Inhalte eines jeden Datensatzes werden dabei folgendermaßen abgebildet:

  • Jeder Datensatz-Typ (Meldekategorie der Fälle, Ausbruch, Kommentar) durch ein Element z.B. <SAL> … </SAL> für einen Salmonellose-Fall.

  • Wesentliche Eigenschaften (z.B. GUID, Meldedatum, oder Meldelandkreis), dem Datensatz-Typ nachfolgend, durch benannte Attribute (in engl. Bezeichnung), deren Inhalt/Wert in Anführungszeichen nach dem Attributnamen angegeben wird.

  • Alle weiteren Eigenschaften durch sog. Field-Elemente (Name/Value-Paare) bestehend aus Feldname z.B. PathogenSAL und Feldinhalt (Value).

Transportdateien (*.xml) lassen sich mit jedem gängigen Browser öffnen (Abb.5.3.2). Durch Klick auf die vorangestellten Zeichen (– bzw. +) können die verschiedenen Ebenen (Datensätze, Eigenschaften) in der Baum-Ansicht aus- bzw. eingeblendet werden. Wenn Internetzugriff besteht, wird automatisch eine Formatierungsvorschrift geladen und die Transportdatei wird in besser lesbarer Form (Abb. 5.5.2) angezeigt.

(Baum-)Ansicht einer Transportdatei

72.1.3 Aktionen

Situationen, in denen kein vollständiger Datensatz transportiert werden kann oder muss, werden über Aktionen abgebildet. Dazu gehören:

Rücknahme eines Datensatzes (?sec-zuruecknehmen)

Verwerfen eines Datensatzes -verwerfen-fall

Übermittlung der Freigabe (Evaluation) vom RKI an GÄ -freigabe

Anforderung der erneuten Übermittlung durch den Empfänger (Kapitel 76.1)

Setzen eines beliebigen Wertes in einem Datensatz (Update)

Bestätigung der Übernahme eines Falles durch das übernehmende Gesundheitsamt (siehe ?sec-kontextmenue-fall)

Beim Import einer Aktion wird trotzdem wie üblich eine neue Version des betreffenden Datensatzes gebildet, die sich von der vorhergehenden Version durch den Zusatz ‚zurückgenommen’, ‚verworfen’, bzw. ‚freigegeben’ unterscheidet. Im Falle einer Rücknahme fehlt der neuen Version des DS in der LS/im RKI jedoch die Information über die Änderungen, die zur Rücknahme durch das Gesundheitsamt führten.

Die Aktionen „Verwerfen” und „Rücknahme” werden nur für den impliziten Transport vom Gesundheitsamt zum RKI verwendet, die Aktionen „Evaluation” und „Update” nur in der Richtung vom RKI zu Landesstelle bzw. GA. Die Aktion „Update” ist nur für Sondersituation vorgesehen und wird im Routinebetrieb nicht verwendet.